Sommerkohl

 

Kohlgemüse ist auch im Sommer ein Genuss

 

Vielen ist Kohlgemüse als ein typisches Wintergericht bekannt, doch hierzulande werden die meisten Kohlarten in den Sommermonaten geerntet. Aufgrund ihrer guten Lagerfähigkeit, sind einige Kohlarten auch den Winter über als heimische Lagerware im Angebot.

Kohlgemüse ist das in Deutschland am meisten angebaute Gemüse. Es wird auf ca. einem Fünftel der Gemüseanbauflächen kultiviert. An erster Stelle steht hierbei der Weißkohl, gefolgt von Blumenkohl, Rotkohl, Kohlrabi und Wirsing.

 

Gesundheit und Wertschätzung

 

Bei hohen Vitamin-C-Gehalten denken wir zuerst an Obstarten wie Zitronen, Orangen oder Beeren, doch auch der Kohl enthält sehr viel Vitamin C. Das Kohlgemüse bietet zudem ein breites Spektrum an weiteren Inhaltsstoffen, welche dem körperlichen Wohlbefinden von Nutzen sind. Deshalb dürfen Kohlgerichte auch in den warmen Monaten auf dem Speiseplan stehen.

Trotz des hohen gesundheitlichen Werts, liegt das Ansehen dieses Gemüses weit hinter dem von Spargel, Tomaten oder Zucchini. Dem Kohl haftet noch immer der Ruf eines überholten, derben Billiggemüses an. Die Geringschätzung des Kohls spiegelt sich in der deutschen Sprache wider: "So ein Kabis" ist badisch für "so ein Mist", "Kohlkopf" ist ein Schimpfwort für Personen mit weniger Intelligenz, und "Beine wie ein Krautstampfer" ist ebenfalls ein wenig charmanter Ausdruck.

 

Die Sommerkohlarten im Kurz-Portrait

 

Blumenkohl

Der Blumenkohl kommt von Mai bis November aus heimischem Freilandanbau auf den Markt. Blumenkohl zählt zum Lieblingsgemüse vieler Verbraucher. Mit seinem milden, wenig ausgeprägten Kohlgeschmack kann er äußerst vielseitig verwendet werden - roh, gekocht, gedünstet oder überbacken. Hierzulande schätzt der Verbraucher weiße Köpfe. Eine gelbliche Verfärbung der Blume aufgrund von Sonnenlicht hat aber keinerlei Einfluss auf die geschmackliche Qualität. Es gibt auch Blumenkohlsorten mit cremefarbener, grüner oder violetter Blume. Besonders auffällig ist der gelbgrünliche Romanesco, eine Blumenkohlsorte deren Einzelröschen zu Spitzkegeln geformt an kleine Türmchen erinnern.

Brokkoli

Brokkoli gilt als Delikatesse unter den Kohlgemüsearten. Mit seinem angenehm milden, würzigen Kohlgeschmack eignet er sich gut zum Rohverzehr. Er wird als Gemüsebeilage, Salat sowie in Suppen, Aufläufen und Gratins geschätzt. Wie beim Blumenkohl wird auch beim Brokkoli die Blume verzehrt. Von Mai bis Oktober kommen die Exemplare aus heimischer Freilandproduktion in den Handel. Es sollten nur frischgrüne Blumen mit fest geschlossenen Blüten gekauft werden. Auch Stängel und Blätter sind zum Verzehr geeignet.

Kohlrabi

Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verzehr von etwa 1,5 kg sind die Deutschen Weltmeister im Kohlrabiverzehr. Die Knollen zeichnen sich durch einen angenehmen, leicht süßlichen, etwas nussartigen Geschmack aus. Sie eignen sich vorzüglich zum Rohverzehr. Gerade bei Kindern sind sie „einfach so“ als Zwischenmahlzeit oder zum Vesper sehr beliebt. Kohlrabi wird ab April aus heimischem Freilandanbau angeboten. Frische Kohlrabis erkennt man an ihren gesunden grünen Blättern.

Rotkohl

Andere Namen dieser Kopfkohlart sind auch Rot- oder Blaukraut. In Deutschland gilt Rotkohl vielerorts als klassische Festtagsbeilage, denn er ist gedünstet in Verbindung mit Kartoffelbrei oder Knödeln eine köstliche Beilage zu jedem Fleischgericht. Er hat einen milden, fein-süßen Kohlgeschmack, der durch die Zubereitung mit Säure oder Früchten eine zusätzlich frisch-fruchtige Note erhält. Im Vergleich zu Weißkohl bildet Rotkohl kleinere, sehr feste Köpfe. Hierzulande wird Rotkohl von Juni bis November geerntet.

Weißkohl

Innerhalb der Kohlarten ist Weißkohl das am meisten verzehrte Kohlgemüse in Deutschland; besonders in Form von Sauerkraut ist er sehr beliebt. Die häufigsten Zubereitungsformen neben Sauerkraut als Salat und Gemüsebeilage sind Krautsalat und Kohlrouladen. Die frischen Blätter eignen sich aber auch fein geschnitten oder gehobelt zur Bereitung schmackhafter Gemüsebeilagen, für Suppen, Eintöpfe und Aufläufe. Frisch geerntet kommt Weißkohl von Mai bis November auf den Markt.

Wirsing

Wirsing ist dem Weißkohl sehr ähnlich. Er schmeckt angenehm würzig und hat ein mildes Kohlaroma. Gekocht oder gedünstet eignet er sich als Gemüsebeilage für Suppen, Eintöpfe und Aufläufe. Wirsing kann nach allen Weißkohlrezepten zubereitet werden. Auch zur Herstellung von Krautwickel und „Sauerkraut“ ist er geeignet. Wirsing hat je nach Sorte hell- bis dunkelgrüne, mehr oder weniger stark gekräuselte Blätter. Die Erntezeit in Deutschland ist von Ende Mai bis November.