Landkreis Sigmaringen 

 

Regionale Küche

 

Die hiesige Esskultur zeichnet sich insbesondere durch deftige Gerichte, eine einfache Zubereitung und preiswerte Zutaten aus. Vielfach ist das Mehl ein Hauptbestandteil – ob in Spätzle, Schupfnudeln, Maultaschen oder Krapfen. Auch deftige Eintöpfe und gehaltvolle Suppen sind typisch für die Esskultur in der Region.

Im Gegensatz zur französich beeinflussten badischen Küche ist die schwäbische Küche eher einfach und bodenständig.  Denn über viele Jahrhunderte war auf den kargen und steinigen Böden der Schwäbischen Alb keine Viehzucht in größerem Maße möglich. Fleisch stand daher nur selten auf dem Speiseplan, es galt als "Herrenessen". Das Volk aß hauptsächlich Mehlspeisen und Innereien. In Richtung Oberschwaben waren die Böden und die Viehzucht ertragreicher, die Küche deshalb vielseitiger, täglich gab es Milch, Rahm und Käse. Die traditionelle schwäbische Küche basiert heute größtenteils auf dem unkomplizierten "Arme-Leute-Essen" von damals.

 

Die Geschichte

 

Die Landschaft, Geschichte, Kultur und Küche dieser Region zwischen Schwäbischer Alb und Bodensee, zwischen Oberschwaben und dem Schwarzwald wurde von Badenern, Hohenzollern und Schwaben geprägt.

Das Gebiet des Landkreises Sigmaringen war bis zum Jahre 1802 auf zahlreiche Herrschaften aufgeteilt. Eine Umverteilung durch Napoleon fand zu Beginn des 19. Jahrhunderts statt: Baden wurde zum Großherzogtum, Hohenzollern zum Fürstentum und Württemberg ein Königreich. So treffen heute im Landkreis Sigmaringen Teile der ehemaligen Länder zusammen. Aus diesen ist im Jahr 1952 das Bundesland Baden-Württemberg hervorgegangen.

Der Landkreis Sigmaringen verbindet also die drei ehemaligen "Länder" des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg: Baden, Hohenzollern-Preußen und Württemberg. Die Fläche des Landkreises besteht aus annähernd gleich großen Anteilen der drei damaligen Staaten.

 

Das Grenzsteinmuseum

 

Die Gemeinde Ostrach weist die Eigentümlichkeit auf, als einzige Gemeinde Baden-Württembergs einst in drei Ländern zu liegen. Wie damals die Grenzen verliefen, lässt sich heute im "Grenzsteinmuseum" in Ostrach-Burgweiler bestaunen. Die genauen Grenzverläufe in der Region wurden recherchiert und im kleineren Maßstab in der Freiluftanlage nachgebaut. Ortschaften sind dort ebenso symbolisiert wie Wälder, Wege und natürlich die Grenzen. Diese bestehen aus verschiedenfarbig blühenden Hecken - gelbe Blüten stehen für das badische Gebiet, weiße Blüten deuten auf Hohenzollern hin und die Farbe Rot charakterisiert die Gemarkung Württembergs.

 

Die spannende Vergangenheit der Region zeigt sich außerdem in vielen erlesenen Bau- und Kunstschätzen. Doch ist nicht nur der kulturelle Teil dieser kuriosen Historie eine Besonderheit. Auch die kulinarische Seite des Landkreises weißt demzufolge in den Familien und Gasthäusern eine breite Vielfalt auf. In den Speisekarten und auf heimischen Herden finden sich gleichermaßen badische und schwäbische Spezialitäten.