Äpfel

 

Der Apfel – die Nummer eins unter den Obstsorten

 

Jeder Deutsche isst im Durchschnitt ca. 33 kg Äpfel im Jahr. Kein anderes Obst wird mehr gekauft, roh gegessen, verkocht oder verarbeitet. In Deutschland werden jährlich ungefähr 900.000 Millionen Tonnen Äpfel geerntet.

Weltweit gibt es ca. 20.000 Apfelsorten, in Deutschland werden etwa 1.500 Sorten kultiviert. Im Supermarkt finden wir nur einen Bruchteil davon, da nur wenige Sorten von wirtschaftlicher Bedeutung sind.

Ab dem 12. Jahrhundert wurde der Apfel in unseren Breiten zuerst in Klöstern angebaut. Doch reicht die Geschichte des Apfels bis einige Jahrtausende vor Christus zurück. Selbst die Pharaonen nahmen Äpfel als Proviant mit in ihre Pyramiden. Später begannen die Römer den Apfel zu kultivieren.

 

Ursprünglich wuchsen Äpfel auf Hochstammbäumen in Streuobstwiesen.

Heute versuchen zum Beispiel Gartenbauvereine, die alten Apfelsorten wieder zu verbreiten. Die früheren Sorten, die wenig Marktbedeutung haben, werden traditionell auf Streuobstwiesen angebaut, die einen Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten bieten.

 

Äpfel schmecken immer

 

In der Küche werden Äpfel sehr vielfältig eingesetzt: roh, gekocht, getrocknet oder entsaftet. Ihre Verwendung reicht von Kuchen über Aufläufe und Pikantes bis hin zu Kompott, Mus oder Saft.

Finden Sie Ihren Lieblingsapfel, denn für jedes Rezept gibt es passende Apfelsorten.

Für Kompott eignen sich Sorten, die beim Garen ihre Form behalten (z.B. Jonagold, Elstar). Apfelmus gelingt mit Gravensteiner oder Berlepsch besonders gut. Für Kuchen sind Äpfel gefragt, die weder zerfallen noch zu saftig sind (z.B. Boskop, Cox Orange, Jonagold). Süße Speisen schmecken eher mit säuerlichen Äpfeln, pikante Gerichte werden durch süßere Sorten (z.B. Gala, Cox Orange) bereichert.

 

Ein wahres Kraftpaket

 

Der Apfel besteht zu 85 Prozent aus Wasser, enthält reichlich Kohlenhydrate, kaum Eiweiß und Fett, hat dafür über 50 gesunde Inhaltsstoffe. Damit ist er eine kleine Hausapotheke.

"One apple a day keeps the doctor away."

"Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern." Fast jeder kennt das alte englische Sprichwort, welches der Apfel seiner breiten Palette an bekömmlichen Substanzen verdankt. Der Apfel reguliert durch seine vielen Ballaststoffe die Verdauung, die sekundären Pflanzenstoffe, Vitamine und Spurenelemente stärken das Immunsystem und sind krebsvorbeugend. Ob als gesunde Zwischenmahlzeit am Schreibtisch, nach dem Sport oder im Auto – ein Biss in das appetitliche und transportable Obst ist immer gesund.

Essen Sie die Schale mit, die meisten Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe befinden sich in und unter der Schale. Waschen Sie die Äpfel gründlich.

 

Lagerbedingungen

 

Äpfel sind das einzige heimische Obst, das in unserer Region das ganze Jahr über frisch zur Verfügung steht. Im CA-Lager (CA = controlled atmosphere = kontrollierte Atmosphäre) wird der Stoffwechsel der Früchte erheblich verlangsamt und dadurch der Abbau- und Alterungsprozess verzögert.

Gesunde Apfelpause

Ideal für die Vorratshaltung zu Hause ist ein kühler, feuchter, luftiger, dunkler Keller (0 bis + 4° C ), wo die Früchte auf Holzbrettern gelagert werden. Sie sollten sich nach Möglichkeit nicht berühren.

Gut geeignet für die Lagerung sind die robusten und späten Sorten Jonathan, Golden Delicious, Jonagold, Elstar und Gloster.

Sehr reife Äpfel halten sich nur wenig lange, es sollten noch leicht grüne Früchte eingelagert werden.

Generell sind nur gesunde und trockene Früchte einzulagern und regelmäßig auf Faulstellen zu kontrollieren. Verschiedene Apfelsorten sollten getrennt voneinander eingelagert werden. Sie sollten zudem trocken sein und noch einen Stiel besitzen.

Äpfel reifen nach und scheiden dabei das Gas Ethylen aus. Dieses natürliche Pflanzenhormon lässt anderes Obst und Gemüse schneller welken. Darum sollten Äpfel immer gesondert aufbewahrt werden.

 

Die Symbolkraft des Apfels

 

Früchte und fruchttragende Bäume spielen seit Jahrhunderten eine besondere Rolle in der Mythologie. Insbesondere auch den Apfelbäumen brachte man eine hohe Wertschätzung entgegen.

So galt der Apfel seit jeher als Symbol der Liebe, Fruchtbarkeit und Schönheit.

Der Sündenfall ist wohl der bekannteste Mythos: Adam und Eva essen im Garten Eden verbotenerweise eine Frucht vom Baum der Erkenntnis und werden aus dem Paradies vertrieben. Der Apfel gilt ferner als Symbol der Weltherrschaft. Viele Herrscher sind mit einem Apfel in der Hand dargestellt worden. Der so genannte "Reichsapfel" bedeutet hier die Weltkugel.

Der Zankapfel bezeichnet eine Angelegenheit, die zu einer Auseinandersetzung führt. Er hat seinen Ursprung in der griechischen Mythologie: Eris, die Göttin des Streits und der Bosheit, warf einst einen Apfel mit der Aufschrift "Der Schönsten" bei einem Hochzeitsfest unter die Gäste. Alle stritten sich nun um den Apfel und darum, wer die Schönste sei. Als Freiheitssymbol ist der Apfel bekannt durch den berühmten Schuss des Wilhelm Tell.