Kirschenzeit

 

Ein Sommertraum in Rot  

 

Aus der Hand, als fruchtiger Kuchen oder leckerer Aufstrich, Kirschen gehören zum liebsten Sommerobst. Die kleinen Früchte werden von Kindern gerne gegessen und bei großem Verlangen vom Baum aus Nachbars Garten stibitzt. Von Juni bis Ende August dauert die Kirschenzeit, das erste heimische Baumobst ist reif.

Süßkirschen werden in Deutschland nach Äpfeln als zweithäufigstes Baumobst angebaut. Die Kirsche gehört zu den ältesten Obstpflanzen, da die Steine einer alten Sorte bei Ausgrabungen in Siedlungen aus der Steinzeit gefunden wurden. Die Heimat der Kirsche liegt in Südosteuropa und Westasien. In Japan wird sogar jährlich das Kirschblütenfest gefeiert.

 

Süßkirschen und Sauerkirschen

 

Naschkatzen schmecken Süßkirschen („Tafelkirschen“) besonders gut, sie werden überwiegend frisch gegessen. Die Süßkirsche schmeckt süß-säuerlich bis süß-aromatisch, zwischen den Sorten sind nur geringe geschmackliche Unterschiede. Ihre Form hat der Herzkirsche ihren Namen beschert. Früchte mit weichem Fruchtfleisch werden als Herzkirschen bezeichnet. Sie sollten am besten pur gegessen werden. Die knackigen Knorpelkirschen mit festem Fruchtfleisch lassen sich gut transportieren.

 

Die Früchte der Sauerkirsche sind sehr safthaltig, dunkelrot und süß-säuerlich bis sauer im Geschmack. Sie werden eher selten roh gegessen, sind in der Weiterverarbeitung aber sehr geschätzt. Am bekanntesten ist die dunkelbraunrote und sehr saftige Schattenmorelle. Fast ausnahmslos werden Sauerkirschen zu Konserven, Kuchenbelägen und Fruchtaufstrich verarbeitet.


Brennkirschen sind meist kleinfrüchtig, stammen aus dem Streuobstbau und zeichnen sich durch einen hohen Zucker- und Farbstoffgehalt aus. Sie besitzen oft noch starken Wildkirschencharakter. Sie schmecken leicht bitter und geben dadurch als Destillat dem berühmten „Kirschwasser“ sein typisches Aroma.

 

Gut Kirschen essen

 

„Mit dem ist nicht gut Kirschen essen.“ Dieses Sprichwort wird benutzt, wenn eine Person schwer umgänglich ist, man mit ihr nicht gut auskommen kann. Kirschen sind ein gern gegessenes Obst, vielseitig verwendbar und gesund - man kann mit ihnen nur gut auskommen!

Kirschen sind in Desserts wie Obstsalaten, Kaltschalen und Cremes beliebt. Saftige Kirschkuchen sollten auf der sommerlichen Kaffeetafel nicht fehlen und die Konservierung der Kirschen als Aufstrich, Gelee, Saft und Likör bietet auch im Winter einen Hauch von Sommergenuss. Die Industrie verarbeitet Kirschen zu Konserven, Konfitüren, Saftkonzentrat, Pralinen, Eiscreme und z.B. zu "Schwarzwälder Kirschwasser".

 

Nicht nur das Fruchtfleisch der Kirschen wird verwendet, auch die Kerne werden genutzt. Erhitzte Kirschkerne in einem Leinenbeutel werden bei der Wärmetherapie eingesetzt. Omas Kirschkernkissen leistet auch heute noch gute Dienste!

Die Inhaltsstoffe der Kirschen gelten als blutbildend und wachstumsfördernd. Kirschen enthalten reichlich Vitamine, Eisen und Phosphor. Die Süßkirschen übertreffen die Sauerkirschen an Kalium, Kalzium und Vitamin C.

 

Genusstipps

 

  • Reife Früchte kaufen, da Kirschen nicht mehr nachreifen.
  • Kirschen sollen fest und glänzend sein, die Stiele grün, glatt und nicht getrocknet.
  • Kirschen mit den Stielen aufbewahren.
  • Kirschen können samt Kern eingefroren werden, langsam an der Luft auftauen lassen.
  • Kirschen im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren, dort halten sie sich 2 - 3 Tage.
  • Kirschen zuerst waschen, Stiele danach entfernen - saugen sich so nicht mit Wasser voll.
  • Entsteinen geht einfacher, wenn die Kirschen für ein paar Minuten eingefroren worden sind.