Hagebutte

 

Die Hagebutte - das Männlein im Walde

 

"Ein Männlein steht im Walde, ganz still und stumm, es hat vor lauter Purpur ein Mäntlein um ..."
Erinnern Sie sich noch an das volkstümliche Lied aus Kindertagen? Das Lied bezieht sich nicht wie landläufig vermutet wird auf den Fliegenpilz, sondern auf unsere heimische Wildrose, die Hagebutte.

 

Die Hagebutte wird auch Heckenrose oder Hundsrose genannt und wächst in Europa und Asien wild in Gebüschen und an Böschungen. Teilweise wird sie bewusst angebaut, da sie sehr pflegeleicht ist. Mag der sperrige, stachelige Strauch auch bei vielen nicht sehr beliebt sein, so besticht er doch durch die ab Juni erscheinenden schönen duftenden Blüten. Die Blütenblätter lassen sich nicht nur zur Dekoration von Speisen verwenden, sondern auch zum Aromatisieren von Getränken, Salaten und Süßspeisen, darüber hinaus zur Herstellung von Rosenessig und Rosengelee.

 

Die Früchte leuchten im Herbst dunkelrot und enthalten kleine, behaarte Samenkernchen. Vielleicht haben Sie diese ja auch mit Begeisterung bei Jugendstreichen anderen in den Kragen gesteckt? Sie bieten ein vorzügliches Juckpulver. Und wenn es bei Ihnen im Garten plötzlich heftig zwitschert, könnte das ein Streit unter Singvögeln um die leckeren Früchte sein. Sie sind ein begehrtes Vogelfutter, deshalb sollte man beim Pflücken immer einen Teil der Früchte am Strauch belassen.

 

Herausforderung der Natur

 

Was den Vögeln schmeckt, ist oft auch den Menschen seit Urzeiten als wohlschmeckende Speise bekannt. Denn die leuchtenden Früchte machen sich nicht nur gut als Zierde in einem herbstlichen Strauß, sie lassen sich auf vielfältige Art und Weise in der Küche verwenden.

Wer mit Freude im bunten Herbstlaub spazieren geht und gerne Herbstfrüchte sammelt, sollte die Herausforderung der Natur wagen und die Hagebutten kulinarisch aufarbeiten. Hagebutten eignen sich zur Herstellung von Likör, Sirup und Wein. Hagebuttenmark ist die Basis für Fruchtaufstriche, Saucen, Desserts und Kuchenfüllungen. So können zum Beispiel Biskuitrollen oder Torten mit Hagebuttenmark gefüllt werden. Frisches wie auch getrocknetes Fruchtfleisch wird zu wohlschmeckenden, leicht säuerlichen Tees aufgebrüht. Nach dem ersten Frost gesammelt, schmecken die Hagebutten süßer. Die Früchte sind jedoch recht aufwendig zu verarbeiten.

 

Kartoffelrose

 

Eine Alternative bieten die Hagebutten der Kartoffelrose. Der wenig edle Name weist darauf hin, dass es sich hier nicht um eine anmutige zierliche Pflanze und erst recht nicht um eine Schönheit in unseren Gärten handelt. Im Vergleich zu anderen Gewächsen erscheint diese robuste Pflanze eher derb. Ihre dicken, kugeligen Früchte sind sehr fleischig und damit wesentlich ergiebiger und auch einfacher zu verarbeiten als die harten kleinen Früchte der Hundsrose.

Die Kartoffelrose wird auch "Runzelblättrige Rose" genannt, da sie sehr runzelige Blätter aufweist, die denen der Kartoffel ähneln. Die Mühe des Hagebuttensäuberns lohnt sich, denn die Rosenfrüchte schmecken aromatisch
süß-säuerlich und sind eine echte Vitamin C-Bombe.